Gesundheitsmodell nach George Vithoulkas
Gesundheit ist nach Prof. George Vithoulkas (einem der bekanntesten Homöopathen, Preisträger des alternativen Nobelpreises 1997) :
- auf der körperlichen Ebene => ohne Einschränkung/Schmerz leben können, was zu Wohlbefinden führt
- auf der psychischen Ebene => ohne einschränkende Leidenschaft leben können (in der Mitte sein), aber nicht apathisch, sondern in lebendiger Ruhe
- auf der geistigen Ebene => ohne Egoismus/Selbstsucht leben können, wodurch der Mensch verbunden wird mit Gott/Kosmos
Vithoulkas hat ein Gesundheitsmodell entworfen, das in erster Linie dem Therapeuten helfen soll, den Patienten richtig zu beurteilen und dementsprechend zu behandeln. Er unterscheidet 4 Ebenen von Gesundheit, die nochmals in drei Stufen unterteilt sind. Je weiter oben ein Mensch nach dieser Einteilung zu finden ist, desto stärker ist seine Lebenskraft und seine Gesundheit.
Menschen, die sich in der 1.Ebene (Stufe 1-3) weit oben befinden, werden fast nie akut krank. Je näher sie der 2. Ebene kommen, desto mehr nehmen langsam die Akuterkrankungen zu, aber verlaufen noch sehr mild (starke Lebenskraft). Hier kann man rund 5% der Bevölkerung eingruppieren, wobei der größte Anteil bei Neugeborenen zu finden ist. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei über 90 Jahren.
In der 2. Ebene (Stufe 4-6) häufen sich die Akuterkrankungen, die auch sehr heftig verlaufen können (hohes Fieber…). Hier finden sich viele bakterielle und virale Erkrankungen. Die durchschnittliche Lebenserwartung sinkt, je näher man der 3. Ebene kommt.
In der 3. Ebene (Stufe 7-9) befinden wir uns bereits in den chronischen Krankheitszuständen. Die Lebenskraft ist bereits so geschwächt, daß es dem Menschen kaum noch möglich ist, aus eigener Kraft zu gesunden. Er fällt in chronische Krankheiten, wie Morbus Crohn, Rheuma, Asthma, Colitis Ulcerosa u.v.m. Akuterkrankungen treten nur noch selten auf, und wenn, dann sehr mild, meist ohne Fieber, denn die Lebenskraft ist bereits zu geschwächt für starke Reaktionen.
In der 4.Ebene (Stufe 10-12) gibt es keine Akuterkrankungen mehr. Die Krankheiten sind chronisch und schwer, Heilung ist fast nicht mehr möglich. Homöopathisch gesehen bräuchte man ca. 20 verschiedene, sehr gut gewählte Verordnungen, um eine Chance zu haben, wieder in die 3.Ebene aufzusteigen. Hier ist nur noch begleitende Therapie möglich, um eine verhältnismäßig gute Lebensqualität zu ermöglichen. Ein kleines Kind, das in die 4. Ebene abrutscht, wird kaum älter als 20-30 Jahre werden.
Was bedeuted das praktisch?
Es ist möglich, durch eine starke Störung der Lebenskraft, z.B. einen seelischen Schock, von „Ebene I “ in „Ebene III“ oder „Ebene IV“ zu fallen. Wenn dann gut therapiert wird, ist der Aufstieg machbar. Wird aber z.B. auf „Ebene III“ unterdrückend behandelt, dann wird Heilung schwierig. Leidet man unter häufigen, heftigen Akuterkrankungen, sollte man möglichst seine Lebenskraft stärken, anstatt sie mit Antibiotika zu schwächen. Die normale Karriere eines „Ebene II“ Patienten liegt darin, häufig Antibiotika oder Cortison zu konsumieren, bis er endlich seine Akuterkrankung scheinbar los geworden ist. In Wirklichkeit aber ist er abgestiegen in die „Ebene III“ und die chronischen Erkrankungen warten (das kann dann viele Jahre dauern, bis sie sich bemerkbar machen). Wenn mir ein Patient berichtet, dass er schon lange nicht mehr krank war, ist das ein Alarmsignal für mich. Wie oft hören wir, dass ein Mensch ganz plötzlich mit 58 gestorben ist, obwohl er doch völlig gesund gewesen sei. Die Wahrheit ist leider, dass dieser Mensch bereits lange so schwer krank war, dass er keine Krankheitszeichen (Symptome) mehr produzieren konnte und dann sehr schnell starb.
Krebs kann z.B. auf jeder Ebene auftreten, aber in „Ebene I“ wird er höchstwahrscheinlich heilbar sein, in den „Ebenen III“ und „Ebene IV“ ist die Prognose eher schlecht, da die Lebenskraft zu schwach ist. Man sollte sich daher gut überlegen, ob man als „Ebene II“ oder „Ebene III“ Patient nach einer Krebs-Operation eine Chemo-Therapie anschliessen lassen will. Diese kann die Lebenskraft so sehr schwächen, dass der Zustand immer schlimmer wird, bis man in „Ebene IV“ abrutscht. Das gleiche gilt für das leidige Thema „Impfungen“: durch die Impfung werden wir jedesmal um 1-2 Gesundheitsstufen (nicht Ebenen, sondern Stufen) nach unten befördert und müssen mühsam zurück nach oben klettern, was nicht immer gelingt. Die chronischen Krankheiten nehmen u.a. deshalb rasant zu!
Wird ein schwer chronisch Kranker plötzlich akut krank, dann ist es ein extrem positives Zeichen. Es zeigt nämlich, dass die Lebenskraft wieder so stark geworden ist, dass sie sich mit Erregern auseinander setzt, d.h., der Kranke ist in den Gesundheitsstufen aufgestiegen, z.B. von Stufe 10 zu Stufe 9. Wer jetzt die Akuterkrankung mit Antibiotika unterdrückt, wird wieder zurück auf die alte Stufe fallen. Man kann das gut bei schweren geistigen Erkrankungen beobachten: ein Schizophrener bekommt keine Akuterkrankungen mehr; sollte er es dennoch schaffen, akut krank zu werden (was einen Aufstieg in den Gesundheitsstufen bedeutet), ist er in dieser Zeit geistig viel klarer! Leider sind in solchen Fällen die körperlichen Akuterkrankungen so heftig, dass sie lebensbedrohlich werden. Hier kann meistens nur unterdrückend behandelt werden, um den Patienten am Leben zu halten (es wäre unethisch, hier die verbleibende Lebensqualität des Patienten zu diskutieren). Natürlich fällt er in seinen alten, schweren, geistig kranken Zustand zurück! Aber es zeigt, dass die Gesundheitsstadien von Vithoulkas ein gutes Werkzeug zur Illustration unseres gesunden und kranken Lebens darstellen. Es ist nur ein Modell, aber ein gutes.
Durch eine gute homöopathische Behandlung ist es nach George Vithoulkas Erfahrung möglich, wieder auf die Gesundheitstufe gehoben zu werden, in die man geboren wurde, eventuell noch eine Stufe höher – mehr geht aber nicht. Das bedeutet, wenn ein Kind schon schwer krank (Ebene IV) auf die Welt kommt, ist meistens nur begleitende Behandlung möglich. Es bedeutet aber auch, wenn man in Stufe 2 geboren wurde, dass man trotz schwerer chronischer Erkrankungen (ev. Stufe 8) wieder auf Stufe 2 gelangen kann, vielleicht sogar auf Stufe 1. Man darf nur nicht länger unterdrückend behandeln, sonst landet man ev. bald auf Stufe 10.
Ich möchte nochmal klarstellen, dass nicht jede schulmedizinische Behandlung automatisch eine Unterdrückung der Symptome darstellt. Es gibt auch einige Menschen, die beispielsweise durch Antibiotika wirklich gesunden. Genauso kann es vorkommen, dass ein Homöopath unterdrückend behandelt (viele Heilpraktiker unterdrücken mit „grünen“ Medikamenten genauso, wie die Schulmediziner). Aber im Heilungsansatz zeigt sich in der Schulmedizin die größere Gefahr, zu unterdrücken, da die Individualität der Menschen nicht beachtet wird.